Mit dem Projekt unterstützt das LErn BW – Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg Kommunen bei der Entwicklung eines Verpflegungskonzepts für Schulen und bietet Fortbildungsangebote, gezielt für Mitarbeitende der Verwaltung an.
Worum geht es im Projekt?
Der Ausbau der Betreuungsangebote stellt Schulen und Schulträger vor eine Vielzahl an Fragen. Er gibt ihnen aber auch die Chance, mit einem gesundheitsfördernden und genussvollen Speisenangebot mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen. Wenn die Schulverpflegung entsprechend der Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen (PDF) umgesetzt, gewährleistet dies ein bedarfsgerechtes Verpflegungsangebot, es stehen u. a. Bio- und regionale Lebensmittel auf dem Speiseplan und Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung werden eingeführt. Damit kann eine zukunftsweisende Schulverpflegung verwirklicht werden. Diese trägt zu einem gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen bei. Sie kann Impulse für die Bildung nachhaltiger Entwicklung (BNE) in die Schulgemeinschaft geben.
Um eine attraktive Verpflegung zu erreichen, sind verlässliche Regelungen innerhalb der Verwaltung und der Schulen notwendig. Die Information der Schülerinnen, Schüler und der Eltern über das Angebot, zur Qualität und zu Rahmenbedingungen ist wichtig.
Kommunen und ihre Mitarbeitenden können von folgenden Projektangeboten profitieren:
1. Begleitung bei der Entwicklung von kommunalen Verpflegungskonzepten:
Ein kommunales Verpflegungskonzept erleichtert und strukturiert den Aufbau und die Betreuung der Schulverpflegung. Es schafft Synergien und gibt Auskunft über grundsätzliche Fragen der Verpflegung in der Kommune.
Das LErn BW begleitet ausgewählte Kommunen bei der Entwicklung eines kommunalen Verpflegungskonzepts.
Innerhalb der Projektlaufzeit soll:
- ein Verpflegungskonzept auf kommunaler Ebene erarbeitet werden. Dieses soll auf die individuellen Strukturen der Kommune angepasst und für die teilnehmenden Schulen des Trägers gültig sein. Im Fokus des Konzepts steht die gesundheitsfördernde, nachhaltige und genussvolle Schulverpflegung. Folgende Themen sollen Inhalt der Verpflegungskonzepte sein:
- kommunale Zielsetzungen für die Verpflegung (ggfs. inkl. Ausgangssituation)
- Verpflegungsbedarf in der Kommune
- Anforderungen an das Verpflegungsangebot (Umsetzung der Empfehlungen der DGE, Einsatz von biologisch erzeugten und regionalen Lebensmitteln)
- Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
- Umsetzung von Nudgingmaßnahmen
- Verknüpfung der Ernährungsbildung mit der Verpflegung
- Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung und Qualitätssicherung
- ein Runder Tisch oder Verpflegungsbeirat mit kommunalen Trägervertretungen, Schulleitungen, Verpflegungsverantwortlichen, Schülerinnen und Schülern, ggfs. Verpflegungsanbietern und weiteren Akteurinnen und Akteuren etabliert werden. Das Gremium soll zukünftig mindestens zweimal jährlich tagen und Fragen rund um die Themen Qualität, Nachhaltigkeit sowie Akzeptanz der Verpflegung bearbeiten. Das Gremium kann auf Trägerebene oder auf Einrichtungsebene angesiedelt sein und sich aus dem Projektteam bilden oder unabhängig hiervon zusammengesetzt werden.
Im Rahmen des Projekts begleitet und berät das LErn BW Kommunen und ihre Projektteams bei der partizipativen Erarbeitung eines Verpflegungskonzepts auf kommunaler Ebene.

- Nach einer Auftaktveranstaltung, in der gemeinsam der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und das Erreichen der Projektziele gelegt wird, werden allen teilnehmenden Kommunen gemeinsam insgesamt vier Gruppencoachings zu ausgewählten Themen der Verpflegung angeboten. Bei diesen Terminen erhalten Sie das Rüstzeug für eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Gestaltung der Schulverpflegung und die Umsetzung anstehender Veränderungen.
- Die gelernten Inhalte werden in darauffolgenden Einzelcoachings (bis zu vier pro Kommune) weiterbearbeitet. Dabei werden kommunale Zielsetzungen definiert und das anvisierte Vorgehen zur Zielerreichung, entsprechend der Gegebenheiten in der Kommune, wird besprochen und für das Verpflegungskonzept festgehalten. Die Implementierung von Maßnahmen und die langfristige Umsetzung soll dann eigenständig in der Kommune erfolgen.
- Für einen gewinnbringenden Austausch unter den teilnehmenden Kommunen und eine gemeinsame Reflexion des bisher geleisteten wird es etwa zur Halbzeit des Beratungsprozesses (im Winter 2025) bei einem Netzwerktreffen Gelegenheit geben. Danach gehen die Projektkommunen mit geschärftem Blick für die weiteren Schritte bei der Erarbeitung der Verpflegungskonzepte in die zweite Runde.
- Die in diesem Prozess erarbeiteten Ergebnisse fließen in die kommunalen Verpflegungskonzepte ein, welche eigenständig in der Kommune geschrieben werden. Im Sommer 2026 werden die Ergebnisse im Rahmen der Abschlussveranstaltung präsentiert.
Die teilnehmenden Kommunen werden während der Projektlaufzeit von April 2025 bis Juli 2026 durch das LErn BW, einen Berater für Change-Prozesse und ausgewählte weitere Fachreferentinnen und Fachreferenten begleitet. Im Rahmen des Projekts wird zudem ein modulares Fortbildungsangebot, gezielt für Verwaltungskräfte entwickelt, welches den teilnehmenden Kommunen zusätzlich vom LErn BW angeboten wird. Teilnehmende Kommunen und Projektschulen können außerdem von den vielfältigen Materialien und Angeboten des LErn BW profitieren.
Im Rahmen des Projektangebots werden folgende Kommunen und Schulen vom LErn BW und dem Projektcoach Peter Berger (C2 OrganisationsBeratung) begleitet:
- Gemeinde Ilsfeld
- Steinbeis Gemeinschaftsschule Ilsfeld
- Steinbeis Realschule Ilsfeld
- Schozachtalschule (SBBZ)
- Schlossbergschule Ilsfeld (Grundschule)
- Stadt Bad Mergentheim
- Kopernikus Realschule
- Eduard-Mörike-Schule (Gemeinschaftsschule)
- Grundschule Nord
- Taubergrundschule Edelfingen
- Stadt Ettlingen
- Albertus-Magnuns-Gymnasium
- Anne-Frank-Realschule
- Schillerschule (Grund- und Werkrealschule)
- Pestalozzischule (Grundschule)
- Stadt Mössingen
- Steinlachschule (SBBZ)
- Friedrich-List-Gemeinschaftsschule
- Bästenhardtschule (Grundschule)
- Kinderhaus Hinter Höfen
- Stadt Munderkingen
- Grundschule Munderkingen
- Realschule Munderkingen
- SBBZ Munderkingen
- Landkreis Rottweil
- Gustav-Werner-Schule Rottweil (SBBZ)
- Wittumschule Schramberg (SBBZ)
- Erich-Kästner-Schule Oberndorf (SBBZ)
Rückblick auf Termine
Am 08.04.2025 starten wir mit der Auftaktveranstaltung unter dem Motto „ankommen, informieren, austauschen und loslegen“ in die gemeinsame Projektlaufzeit.
Die Projektverantwortlichen der Kommunen sowie die teilnehmenden aus Schulen und Verwaltungen bekamen das Rüstzeug für den Weg zu einem kommunalen Verpflegungskonzept. Für einen optimalen Start ins Projekt wurden die konkreten Projektzielen, Themen, Arbeitsformaten und der Ablauf des Projekts vorgestellt. Daran anschließend nutzten die teilnehmenden die Chance sich, ihre Kommunen und Projektschule vorzustellen und in den Austausch zu gehen.
Im zweiten Teil des Nachmittags beschäftigten sich die teilnehmenden damit wofür Verpflegungskonzepte genutzt werden können, welche Themen und Arbeitsbereiche sie beinhalten und was es bei Ihrer Erarbeitung zu beachten gibt. Projektcoach Peter Berger von der C2 Organisationsberatung ging in seinem Vortrag „Schritte zur Veränderung erfolgreich gehen“ auf die Bedeutung von Veränderungsmanagement ein. Er verdeutlichte, dass Veränderungen Zeit und Geduld brauchen und dass Rückschläge zu allen Veränderungsprozessen dazu gehören.
Mit organisatorischen Abstimmungen wurde die Auftaktveranstaltung beendet und die Voraussetzungen für die nächsten Schritte im Projekt geschaffen.
Im Mai fanden die ersten sechs Einzelcoachings in den teilnehmenden Kommunen statt. Die Termine standen ganz im Zeichen der Planung und Organisation vor Ort. Zu Beginn jedes Coachings tauschten sich die Projektbeteiligten über ihre persönlichen Erwartungen und Ziele im Zusammenhang mit der Projektteilnahme und die spezifischen Zielsetzungen der jeweiligen Kommune aus.
Im nächsten Schritt wurden Informationen zum aktuellen Stand der Verpflegung in den Kommunen gesammelt und gemeinsam diskutiert. Dabei zeigte sich, dass die verschiedenen Akteurinnen und Akteure– aus Verwaltung, Schulen, Kitas, Horten und Mensen – sehr unterschiedliche Informationen zur Qualität und Organisation der Verpflegung besitzen. Durch den Abgleich der gesammelten Informationen mit den Projektzielen konnten erste Schwerpunktthemen und Abgrenzungen für die weitere Arbeit an den Verpflegungskonzepten sowie der Optimierung der Verpflegung vor Ort herausgearbeitet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Identifikation und Analyse der verschiedenen Anspruchsgruppen. Zentrale Fragen waren dabei:
- Wer hat welches Interesse an der Verpflegung?
- Wie und wann werden die jeweiligen Personengruppen informiert und eingebunden?
Die Ergebnisse dieses Arbeitsschritts führten jeweils zur Festlegung eines Projektteams, das möglichst regelmäßig an
den Gruppen- und Einzelcoachings teilnehmen wird. Je nach Kommune, Thema und Zuständigkeit werden weitere Akteure gezielt
eingeladen.
Zum Abschluss jedes Coachings wurden gemeinsam die nächsten Schritte und To-Do’s definiert, um die weitere Arbeit strukturiert
und zielgerichtet fortzusetzen
Am 25.06.2025 fand das 1. Gruppencoaching zum Thema „Nachhaltiges und gesundheitsförderndes Speisenangebot mit den
DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen“ statt. In der Online-Veranstaltung erhielten alle sechs
Projektkommunen zusammen fachliche Inputs, die Möglichkeit zum Austausch und zum Check der eigenen Speisepläne.
Der Vortrag zu individuellen Rahmenbedingungen der Verpflegung und deren Einfluss auf die Qualität des Verpflegungsangebots durch das
LErn BW stellte verschiedene Qualitätsdimensionen, Bewirtschaftungs- und Verpflegungssysteme, Bestell- und Abrechnungssysteme sowie
Ausgabesysteme vor. Es wurde verdeutlicht, dass eine gute, gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegungsqualität in den
verschiedenen Systemen erreichbar ist.
Nach einem kurzen Austausch zu den Gegebenheiten in den einzelnen Projektkommunen stellte Frau Klein von der DGE in ihrem Beitrag die
DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung an Schulen vor. Sie benannte anhand der verschiedenen Prozessschritte der Verpflegung
eine Vielzahl von Kriterien für die Umsetzung der Schulverpflegung. Der große Bereich der Planung des Angebots konnte hierbei als
wesentlich herausgestellt werden, in diesem Schritt sind wesentliche Entscheidungen zu treffen.
Der zweite Teil des Coachings ging es dann an die Übertragung des gehörten auf das eigene Speisenangebot. Die Projektkommunen
arbeiten jeweils in Teams mithilfe einer Checkliste, nahmen die Speisepläne und Empfehlungen zu den verschiedenen Lebensmittelgruppen
ins Visier. Es wurden erste Optimierungsmöglichkeiten deutlich, diese werden in den folgenden Einzelcoachings aufgegriffen und sind
Grundlage für die Ableitung von Zielen und Maßnahmen.
Einen umfassenden und inspirierenden Einblick in das Verpflegungskonzept der Stadt Backnang erhielten die teilnehmenden durch den Vortrag
von Frau Ferenz-Gröninger. Sie stellte den Weg zum Verpflegungskonzept, wesentliche Umsetzungsschritte, Herausforderungen und
möglicher Lösungswege vor. So wurde deutlich, welches Potenzial in einem gut durchdachten und partizipativ erarbeiteten Konzept
steckt.
2. Fortbildungsangebote für Verwaltungskräfte
Im Rahmen des Projekts wird derzeit ein modulares Fortbildungsangebot, gezielt für Verwaltungskräfte entwickelt. Sobald es hierzu weitere Informationen gibt, werden diese hier veröffentlicht.
Sie haben Fragen zum Projekt?
Wenden Sie sich gerne direkt an die Projektleitung.