Herausforderung Lebensmittelallergie
Kinder sind immer häufiger von einer Lebensmittelallergie betroffen. Dabei bilden sich Antikörper gegen bestimmte Lebensmittelbestandteile, besonders Eiweiße. Bei Kontakt mit diesen kommt es zur allergischen Reaktion, im schlimmsten Fall zum anaphylaktischen Schock. Die auslösenden Lebensmittel müssen konsequent gemieden werden.
Kita-Kinder sowie Schülerinnen und Schüler stehen oft vor Herausforderungen im Essalltag. Das darf nicht dazu führen, dass ein Kind von der Gemeinschaftsverpflegung ausgeschlossen wird. Denn Essen, besonders das gemeinsame Essen in Schule und Kita, dient mehr als der reinen Nahrungsaufnahme. Der soziale Faktor spielt in diesen Pausen eine wichtige Rolle.
Wie kann die Teilnahme am Essen gelingen?
Wie können Einrichtungen und Eltern sicherstellen, dass Kinder mit Allergien nicht ausgeschlossen werden? Was ist wichtig für die Teilnahme? Information und Zusammenarbeit sind entscheidend. Eltern sollten die Kita oder Schule über die Allergie informieren und schriftliche Unterlagen wie den Allergie-Pass bereitstellen. Ein gemeinsam mit dem Arzt erstellter Behandlungsplan und Notfallplan sind unerlässlich. Alle Mitarbeitenden, die mit dem Kind in Kontakt sind, müssen über die Allergie aufgeklärt werden, um im Notfall schnell handeln zu können.
So klappt die allergenfreie Verpflegung
Verpflegungsanbietende, darunter auch die Gemeinschaftsverpflegung in Kita und Schule, müssen laut Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) Allergene kennzeichnen. Anstatt bestimmte Lebensmittel komplett auszulassen, können allergenfreie Gerichte speziell für das Kind zubereitet werden. Ersatzzutaten helfen dabei, die ernährungsphysiologische Qualität zu gewährleisten.
Wichtig ist der Ausschluss von Kreuzkontaminationen in der Küche und bei der Ausgabe. Das Personal sollte auf die Gefahren hingewiesen und zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen geschult werden.
Das Kind einbinden – ein wichtiger Schritt
Eltern können ihr Kind im Umgang mit der Allergie schulen, damit es früh lernt, welche Lebensmittel zu vermeiden sind und wie es sich im Notfall verhält. Altersgerechte Informationen für pädagogisches Arbeiten mit Kita-Kindern sowie Informationen für Eltern, Schülerinnen und Schüler sind beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) erhältlich. Eine Allergie darf kein Ausschlusskriterium für Teilnahmen an Aktivitäten sein – mit guter Planung und Aufklärung kann das Kind vollwertig am Schul- oder Kita-Alltag teilnehmen.
Tipp: Informationen zur Lebensmittelkennzeichnung für Mahlzeiten im Kita- und Schul-Alltag als Essensangebote bei Veranstaltungen der Einrichtung, sind im Leitfaden Allergene in Kita- und Schulverpflegung – Praktische Tipps und Hilfen des LErn BW – Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg festgehalten.
Fazit
Mit Aufklärung, strikter Allergenvermeidung und korrektem Notfallmanagement können Kinder mit Lebensmittelallergien am normalen Alltag in Kita und Schule teilnehmen. Regelmäßige Schulungen, gute Küchenhygiene und transparente Kommunikation sind dabei wichtig.
Autorinnen: Gitta Hentschel, akt. Emilia Erhart
Wo 07/2020, akt. 07/2025
- Lern BW – Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg: Allergene in Kita- und Schulverpflegung – Praktische Tipps und
Hilfen, 2020
- Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB): Anaphylaxie in Kita und Schule (zuletzt
abgerufen: 29.07.2025)
- Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB): Pädagogisches Material (zuletzt
abgerufen: 29.07.2025)
- Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung: Nahrungsmittelallergien in der Kita, 2020 (zuletzt abgerufen 29.07.2025)