Was bedeutet eigentlich „regional“?
Regional bedeutet, dass die Lebensmittel aus der näheren Umgebung stammen. Das können wenige Kilometer sein, aber auch ein ganzes Bundesland. Das Ziel ist, kurze Transportwege zu fördern und damit die Umwelt zu schonen sowie die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort zu unterstützen.
Auf Regional-Siegel und Etiketten achten
Viele Werbebotschaften nutzen Begriffe wie „aus der Heimat“ oder „von hier“, um Regionalität zu suggerieren. Doch manchmal bedeutet das nur, dass das Produkt dort verarbeitet wurde. Die Rohstoffe können von weit herkommen. Ein „regionaler" Kaffee kann in der Nähe geröstet werden, die Bohnen aber aus Übersee stammen.
Beim Einkauf von Lebensmitteln aus der Region, helfen offizielle Regional-Siegel:
- Das Regionalfenster gibt Auskunft über den Herkunftsort, den Verarbeitungsort und den Anteil regionaler Zutaten.
- Das EU-Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) zeigt an, dass ein Produkt vollständig in einer bestimmten Region erzeugt und verarbeitet wurde – zum Beispiel Allgäuer Emmentaler.
- Regionale Qualitätszeichen der Bundesländer, wie das Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW), garantieren, dass ein Großteil der Zutaten aus der angegebenen Region stammt.
Tipp: Prüfen Sie immer, ob das Siegel zu der von Ihnen gewünschten Region passt.
Direkt beim Erzeuger in der Region kaufen
Wer genau wissen möchte, wo die Lebensmittel herkommen, kauft am besten direkt beim erzeugenden Betrieb. Das geht auf verschiedenen Wegen:
- Wochenmarkt: Hier gibt es Obst, Gemüse, Eier oder Käse direkt von Erzeugern. Fragen Sie nach,
ob die Ware wirklich vom eigenen Hof stammt. Nicht alle Lebensmittel auf Märkten stammen automatisch aus der Region.
- Hofladen und Automat: Viele Höfe verkaufen direkt im eigenen Hofladen oder über Selbstbedienungs-Automaten.
- Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi): Hier schließen sich Verbraucherinnen und Verbraucher zusammen und finanzieren gemeinsam einen Hof. Sie bekommen dafür saisonale und regionale Lebensmittel.
- Markt-Schwärmerei: Das ist eine moderne Form des Bauernmarktes. Sie bestellen die Ware online und holen sie an einem Treffpunkt ab.
- Foodcoops oder Einkaufs-Gemeinschaften organisieren den gemeinsamen Einkauf direkt bei regionalen landwirtschaftlichen Betrieben. Das spart Kosten und bringt Transparenz über Herkunft und Qualität.
- Gemüse-Kiste: Wem die Zeit für den Marktbesuch fehlt, für den ist ein Gemüse-Abo eine tolle Alternative. Viele Höfe bieten die Lieferung von Obst und Gemüse direkt nach Hause an.
Regional einkaufen reduziert Lebensmittelverschwendung
Wer direkt bei Bauer und Bäuerin kauft, erhält oft auch Gemüse mit kleinen Makeln. Das können zum Beispiel ungewöhnlich geformte Möhren, unterschiedlich große Kartoffeln oder Äpfel mit einer dickeren Schale sein. Diese Produkte schmecken genauso gut, werden aber im regulären Handel oft aussortiert. Durch den Kauf unterstützen Sie eine nachhaltige Nutzung der Ernte und reduzieren Lebensmittelverschwendung.
Saisonale Produkte bevorzugen
Regional ist fast immer auch saisonal. Wer im Winter Erdbeeren aus Deutschland sucht, wird enttäuscht – oder erhält ein Produkt aus dem beheizten Gewächshaus, das nicht nachhaltig ist. Saisonkalender helfen, den Überblick zu behalten.
Tipp: Kaufen Sie heimisches Obst und Gemüse, wenn es gerade natürlich wächst, also Saison hat. Saisonal einkaufen und essen ist nachhaltig und gar nicht so schwer.
Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung
Wenn Sie regional einkaufen möchten, müssen Sie nicht perfekt sein. Jeder kleine Schritt zählt. Es geht darum, bewusster zu konsumieren und sich zu informieren. Hinterfragen Sie ihre Gewohnheiten. Wo ist mehr Regionalität möglich? Beachten Sie dabei Ihre Bedürfnisse und Ressourcen.
Ob auf dem Markt, im Hofladen oder im Supermarkt – achten Sie auf die Herkunft, vorhandene Siegel oder fragen Sie nach. Bevorzugen Sie regionale und saisonale Produkte. So unterstützen Sie die Landwirtschaft in Ihrer Region und tun gleichzeitig etwas für Umwelt und Nachhaltigkeit!
- Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): Zu gut für die Tonne: Lebensmittelwertschätzung schon beim Einkauf (zuletzt abgerufen: 05.09.2025)
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Regional einkaufen – Lebensmittel aus der Region haben viele Vorteile (zuletzt abgerufen: 05.09.2025)
- Gemeinschaftsmarketing Baden-Württemberg: Was ist das Qualitätszeichen? (zuletzt abgerufen: 05.09.2025)
- Verbraucherzentrale Hamburg: Regionale Lebensmittel kaufen (zuletzt abgerufen: 05.09.2025)
- Verbraucherzentrale: Regionale
Lebensmittel – nicht immer aus der Region (zuletzt abgerufen: 05.09.2025)