Milch und Milchprodukte für kleine Kinder

Milch ist ein hochwertiges Lebensmittel, das leicht verdauliches, hochwertiges Eiweiß, viele Vitamine, reichlich Jod und vor allem Kalzium liefert. Kalzium braucht ihr Kind für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Deshalb dürfen Milch und Milchprodukte täglich auf dem Speiseplan stehen.

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Wie viel Milch für kleine Kinder?

Mit etwa 300 ml Milch und Milchprodukten täglich ist Ihr 1- bis 3-jähriges Kind gut versorgt. Diese Menge wird am besten auf zwei bis drei Portionen verteilt. Beispielsweise ein kleines Glas Milch zum Frühstück oder im Müsli, am Nachmittag ein bisschen Kräuter-Joghurt-Dip zum Gemüse und abends ein Käsebrot. Wird Ihr Kind noch gestillt, ersetzt die Muttermilch einen Teil der Milchprodukte. 

Tipp: Etwa mit dem ersten Geburtstag kann Ihr Kind aus dem Becher trinken – ein guter Zeitpunkt, um vom Fläschchen auf Kuhmilch im Glas oder Becher umzusteigen. Wichtig: Geben Sie keine Kuhmilch ins Fläschchen, sonst trinkt Ihr Kind schnell zu große Mengen davon.

Welche Milch für das Kleinkind?

Ob Sie Frischmilch, länger frische Milch (hocherhitzt oder ESL-Milch) oder H-Milch verwenden, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack und Ihren Einkaufsgewohnheiten überlassen. Eine nachhaltigere Wahl sind Produkte aus artgerechter, biologischer oder Weide-Tierhaltung.

Am besten schmeckt die Milch pur oder als Milch-Mix mit frischen Früchten.

Rezept-Tipp für fruchtige Milch (Zutaten für 1 Kinder- und 1 Erwachsenen-Portion)

  • 150 g  Obst der Saison (z.B. Erdbeeren, Heidelbeeren) 
  • 200 ml kalte Milch 
  • 100 g Joghurt

Beeren, Milch und Joghurt in ein hohes Gefäß geben, mit dem Pürierstab fein pürieren und aus der Tasse trinken. Tipp: Eine halbe Banane süßt und macht die Milch schön cremig.

Kakao aus handelsüblichen Getränkepulvern enthält oft viel Zucker und ist fast immer sehr süß. Spezielle Kindermilch ist grundsätzlich nicht notwendig. Sie ist vergleichsweise teuer und hat keinen gesundheitlichen Vorteil für die Entwicklung Ihres Kindes. Einige Kindermilchen sind deutlich süßer als Kuhmilch. Das kann dazu führen, dass sich Ihr Kind an diesen speziellen, süßlichen Geschmack gewöhnt.

Abwechslung bei Milch und Milchprodukten

Mit etwa einem Jahr verträgt Ihr Kind nicht nur Milch, sondern auch Joghurt, Quark, Dickmilch oder Käse. Am besten wählen Sie „weiße Ware“ (Natur-Produkte) ohne Zusätze. Cremig gerührte Sauermilchprodukte schmecken mild und werden besonders gerne gegessen. Wer Abwechslung im Geschmack möchte, rührt Früchte der Saison, püriertes Obst oder auch mal einen Löffel Marmelade unter. Fertige Frucht-Milchprodukte sind oft sehr süß, enthalten Aromen und nur einen verschwindend geringen Obstanteil.

Tipp: 100 g Joghurt, Dickmilch oder Quark enthalten so viel Kalzium wie 100 ml Milch. Variieren Sie das Angebot.

Mein Kind mag keine Milch trinken

Kinder, die keine Milch trinken möchten, sind häufig mit Käse zu überzeugen – auf dem Brot, in Soßen oder Aufläufen. Frischkäse, milder Butterkäse, Edamer, junger Gouda oder Mozzarella (aus pasteurisierter Milch) sind die Spitzenreiter bei den Kleinen. Lassen Sie Ihr Kind auch ruhig andere Sorten probieren, um seinen Geschmack zu schulen. 

Käse enthält viel Fett und Salz, deshalb gibt es ihn nicht unbegrenzt. Schon 15 g Hartkäse oder 30 g Weichkäse ersetzen 100 ml Milch. Schneiden Sie beim Käse grundsätzlich die Rinde ab, da sie Keime enthalten kann.

Rohmilchprodukte für Kleinkinder?

Rohmilch direkt vom Bauernhof und Milchprodukte aus Rohmilch können Keime enthalten. Rohmilch muss vor dem Verzehr abgekocht werden. Auch Weichkäse aus Rohmilch, wie einige Sorten Brie oder Camembert und Roquefort oder Käse mit Rot- oder Weißschmiere, sollten Sie Ihrem Kleinkind vorsichtshalber noch nicht geben.

Ausnahme: Ein richtig heißes Erhitzen – mindestens 2 Minuten bei 70 °C oder bis der Käse Blasen wirft – tötet die Keime ausreichend ab. Wird dies beachtet, ist Rohmilchkäse in der Soße, im Auflauf oder auf der Pizza ok. 

Sind spezielle Kindermilchprodukte sinnvoll?

Sie sind klein, bunt, werden in besonderen Formen oder Quetschbeuteln angeboten und locken im Kleinkindsortiment oder Kühlregal. Optisch sprechen sie Kinder an, die Werbung mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen richtet sich an Eltern.

Neutral betrachtet haben diese Milchprodukte keine Vorteile gegenüber üblichen Milchprodukten. Im Gegenteil, viele Kindermilchprodukte sind sehr süß und fett und belasten durch die aufwendige Verpackung die Umwelt. Betrachten Sie diese Produkte eher als Süßigkeit und nicht als Milchprodukt.

Tipp: Füllen Sie kleine bunte Becher mit Natur- oder selbstgemischtem Fruchtjoghurt – das lieben Kinder genauso.

Wenn auf Milch verzichtet werden soll

Soja-, Reis-, Mandel- oder Haferdrink werden aufgrund ihres milchigen Aussehens umgangssprachlich als „Milch“ bezeichnet. Sie liefern jedoch nicht die gleichen, für Kinder wertvollen Nährstoffe, wie Kuhmilch und sind stärker verarbeitet. Vor allem das wertvolle Eiweiß fehlt. Der Knochenbaustoff Kalzium, der Mineralstoff Jod und die Vitamine B2 und B12 sind nur in speziell angereicherten Produkten enthalten.

Gerne können Pflanzendrinks oder daraus hergestellte Produkte, wie Joghurt- oder Käse-Alternativen, den Speiseplan ergänzen. Sie sind aber kein gleichwertiger Ersatz für Kuhmilch.

Einige Kinder vertragen keine Milchprodukte, weil sie allergisch auf das in der Kuhmilch enthaltene Eiweiß reagieren oder den enthaltenen Milchzucker (Laktose) schlecht verdauen können. Ist Ihr Kind davon betroffen, lassen Sie eine ärztliche Diagnose erstellen und sich beraten. Eine allergologisch geschulte Ernährungsfachkraft kann Ihnen Tipps geben, wie Sie einen ausgewogenen Speiseplan zusammenstellen können. 

Autorin: Sigrid Fellmeth

Wo 01/2020, akt. 06/2025

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