Trinken in der Grundschule – So geht’s

Regelmäßig trinken ist wichtig für den Körper und die Konzentration. Besonders im Schulalltag sollte auf eine regelmäßige und ausreichende Wasserzufuhr geachtet werden. Wie kann Trinken in der Schule gelingen und gefördert werden?

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Wie viel sollten Kinder in der Grundschule trinken?

Grundschülerinnen und Grundschüler sollten pro Tag etwa einen Liter trinken. Am besten über den Tag verteilt, zum Beispiel auf 6 Getränkeportionen. Im Sommer oder bei sportlicher Aktivität noch mehr, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Für einen vier- bis achtstündigen Schultag bedeutet das 400–600 Milliliter. Dabei sollte aber nicht bis zum Durstgefühl gewartet werden, da es bei Kindern noch nicht komplett entwickelt ist.

Welche Getränke sind gute Durstlöscher für Schulkinder?

Süße Getränke, wie Säfte oder Limonaden, sind bei vielen Kindern beliebt. Sie enthalten viel Zucker, was den Zähnen schaden kann und der hohe Kaloriengehalt trägt zur Entstehung von Übergewicht bei. Daher sind diese Getränke nicht zum Durstlöschen geeignet.

Kalorienärmere Getränke, auch Light-Getränke genannt, enthalten Süßungsmittel. Das fördert die Gewöhnung an süßen Geschmack. Daher sind auch sie keine geeigneten Durstlöscher.

Ideale Durstlöscher sind kalorienfreie oder -arme Getränke wie Mineral- oder Leitungswasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Auch stark verdünnte Saftschorlen (Mischverhältnis Wasser zu Saft 3:1) sind gut, um den Durst zu löschen.

Wie können Schulen das Trinken fördern?

Fachgesellschaften empfehlen, allen Schülerinnen und Schüler Trink- oder Mineralwasser kostenlos anzubieten. Das kann auf vielfältige Weise geschehen – vom Abfüllen von Trinkwasser aus einem Wasserhahn über Mineralwasser aus der Kiste bis hin zu einem Trinkwasserspender. Die Entscheidung für die eine oder andere Variante ist von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Alle Beteiligten, also Schulleitung, Lehrkräfte, Kinder und Eltern, sollten mit entscheiden. 

Wie motiviert man Kinder zum Wassertrinken?

Das Trinkangebot allein reicht meist nicht. Die Kinder müssen zum regelmäßigen Trinken motiviert werden. Dabei können folgende Maßnahmen helfen:

  • Einrichten einer Trinkecke im Klassenraum: Eltern oder Lehrkräfte stellen Wasserkästen zur Verfügung, die Schülerinnen und Schüler füllen das Wasser in mitgebrachte Becher oder Trinkflaschen um.
  • Falls in den Klassenräumen kein Wasserangebot eingerichtet werden kann, kann das Abfüllen zu festgelegten Zeiten organisiert werden. In kurzen Pausen oder in den letzten Minuten einer Unterrichtsstunde können ernannte "Flaschen-Auffüller" für alle Kinder Wasser abfüllen.
  • Gemeinsam Trinkregeln aufstellen, zum Beispiel Zeitfenster für das Trinken im Klassenzimmer festlegen. Ein Kind kann als Hüterin oder Hüter über das Einhalten der Regeln ernannt werden.
  • Lehrkräfte gehen mit gutem Beispiel voran, nutzen das Trinkangebot in der Schule und legen kurze Trinkpausen im Unterricht ein. 

Trinken als Thema im Unterricht

Das Trinkangebot einer Schule ist nicht nur Bestandteil der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, sondern ist auch ein spannendes Lernumfeld. Das Thema Trinken bietet sehr gute Anlässe für vielfältige, fächerübergreifende Bildungsinhalte mit Lebensweltbezug. Diese können im Sachunterricht bzw. unter der Leitperspektive „Prävention und Gesundheitsförderung“ aufgegriffen werden. Für die altersgerechte Aufbereitung des Themas eignen sich verschiedene handlungsorientierte Ansätze: 

  • Im Unterricht mit Minze, Gurken- oder Orangenscheiben natürlich aromatisiertes Wasser („infused water“) selber zubereiten. Gibt es einen Schulgarten? Dann können Kräuter daraus genutzt werden.
  • Lebensweltbezogene Darstellung der täglich empfohlenen Trinkmenge:  6–7 Gläser statt Liter-Angaben.
  • Warum braucht der Körper Wasser? Über Illustrationen oder andere Darstellungen, z. B. einer Waage mit gefüllten Wassergläsern, können der Wasserverlust und der Bedarf des Körpers den Schülerinnen und Schülern gezeigt werden.
  • Reflektion des eigenen Trinkverhaltens spielerisch gestalten, z. B. mit Ausmalen eines Trinkprotokolls, wenn am Ende des Schultages die Flasche leer ist.
  • Den Zuckergehalt von Limonaden, Säften und Co. anhand von Zuckerwürfeln schätzen lassen und danach auflösen. Im Anschluss kann das Schaubild zum Beispiel in der Schulmensa ausgestellt werden.
  • Experimente in den Unterricht integrieren, z. B. den Süß-Sauer-Trick aus der Broschüre Genussvoll durchs Leben mit Sinnesübungen rund ums Essen und Trinken

Fazit

Die Schule bietet vielfältige Möglichkeiten, ein gesundheitsförderndes Trinkverhalten zu unterstützen. Sie sollten genutzt werden, damit die Kinder fit und konzentriert durch den Schultag kommen. 

Die Einführung eines einfach verfügbaren Trinkangebots ist wichtig. Genauso wichtig sind die Förderung des individuellen Trinkverhaltens und aktive Einbindung des Themas Trinken in den Unterricht. Viele einzelne kleine Maßnahmen können zusammen eine große Wirkung haben.

Links und Materialien zum Thema Trinken in der Schule

Autorin: Gitta Hentschel, akt. Regina Donner

Wo 06/2021, 11/2025

Angebote des LErn BW

Gemeinschaftsverpflegung

Kitaverpfle­gung und Schul­verpfle­gung

Veranstaltung

Werkstatt­gespräche Kita- und Schul­verpfle­gung

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Tag der Schul­verpfle­gung

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Informationsmaterialien für die Schulverpflegung

Ernährungsbildung

Landes­initiative BEKI Bewusste Kinder­ernährung

Ernährungsbildung

BEKI-Fort­bildungen für Lehr­kräfte in Grund­schulen