Landes­weite Mess­wochen von Le­bens­mittel­ab­fällen

Mit dieser Aktion unterstützen wir Einrichtungen in allen Lebenswelten der Gemeinschaftsverpflegung bei der Messung von Lebensmittelabfällen und bei der Umsetzung einer abfallarmen Verpflegung.

In 2026 finden zum dritten Mal die landesweiten Messwochen von Lebensmittelabfällen in allen Lebenswelten der Gemeinschaftsverpflegung statt. Dabei messen die beteiligten Einrichtungen und Betriebe über das Jahr verteilt in zwei Messzeiträumen ihre Lebensmittelabfälle: 20. April bis 17. Mai 2026 und 21. September bis 18. Oktober 2026. Ziel ist es, bei allen Beteiligten ein stärkeres Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Mengen an Lebensmitteln täglich weggeworfen werden und wie viel Geld damit auch verloren geht. Zudem soll aufgezeigt werden, welche einfachen Maßnahmen es gibt, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Wie laufen die landes­weiten Mess­wochen ab?

Auftakt: Bei einer Online-Auftaktveranstaltung informiert Sie das LErn BW über das Thema „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ sowie über Ziele und Ablauf der Messwochen. Termine und weitere Informationen finden Sie am Seitenende unter „Veranstaltungen“.

Messung von Lebensmittelabfällen: Im Rahmen der landesweiten Messwochen messen Sie die Lebensmittelabfälle, die während der Mittagsverpflegung in Ihrer Einrichtung entstehen. Sie messen über einen Zeitraum von mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen – je länger, desto besser. Hierfür sind zwei vierwöchige Messzeiträume vorgegeben. Die teilnehmenden Einrichtungen messen in beiden Messzeiträumen. Dabei können Sie individuell entscheiden, wann Sie konkret im jeweiligen Messzeitraum Ihre Messungen durchführen.

  • Erster Zeitraum (Erfassung des IST-Zustandes): 20. April bis 17. Mai 2026
  • Zweiter Zeitraum (Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen): 21. September bis 18. Oktober 2026

Je nach Kenntnisstand können Sie im Vorfeld bei der Anmeldung zwischen zwei Varianten wählen:

  • Variante 1 - Messwoche für Einsteiger: Für alle Einrichtungen, die noch keine oder wenig Erfahrung mit der Messung von Lebensmittelabfällen haben. Die Erfassung beschränkt sich auf Tellerreste bei der Mittagsverpflegung.
  • Variante 2 - Messwoche für Fortgeschrittene: Für alle Einrichtungen, die bereits Erfahrung mit der Messung von Lebensmittelabfällen haben und diese ausweiten möchten. Es werden Lebensmittelreste entlang der Prozesskette (Lagerverluste, Produktionsreste, Ausgabereste und Tellerreste) bei der Mittagsverpflegung erfasst.

Auswertung: Die Messwerte aus Ihren Messwochen senden Sie dem LErn BW nach jedem Messzeitraum zu. Die Auswertung erfolgt durch eine Agentur. Sie erhalten nach jedem Messzeitraum einen individuellen Bericht mit Ihren Auswertungsergebnissen sowie Handlungsempfehlungen. 

Maßnahmen-Workshop: Ihre Aufgabe ist es, nach dem ersten Messzeitraum Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Dabei werden Sie unterstützt. In einem Online-Workshop reflektieren Sie Ihre erste Messung und entwickeln unter professioneller Anleitung einen Maßnahmenplan. Der zweite Messzeitraum dient dann der Überprüfung, ob Ihre Maßnahmen gewirkt haben. Weitere Informationen zum Workshop finden Sie am Seitenende unter „Veranstaltungen“.

Erfahrungsaustausch: Beim Online-Erfahrungsaustausch fassen wir die Ergebnisse zusammen und diskutieren, was gut funktioniert hat und wo Herausforderungen lagen. Den Termin und weitere Informationen finden Sie am Seitenende unter „Veranstaltungen“.

Teilnahmeplakat: Als Anerkennung für Ihren Einsatz erhalten Sie nach vollständiger Teilnahme an den landesweiten Messwochen ein Teilnahmeplakat. Damit können Sie Ihr Engagement bei der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung auch nach außen sichtbar machen. 

Warum lohnt es sich mitzumachen?

Die Messwochen schaffen ein stärkeres Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung und zeigen einfache Maßnahmen zur Reduzierung auf. Neben positiven Effekten für Umwelt und Klima können teilnehmende Einrichtungen auch Kosten für Überproduktion und Entsorgung senken!

Ihre Vorteile bei einer Teilnahme:

  • Sie werden bei der Umsetzung der Messwochen durch das LErn BW unterstützt.
  • Sie erhalten ein Materialpaket (aus Postern, Tischaufstellern und Umsetzungshilfen).
  • Sie erhalten einen individuellen Auswertungsbericht mit Handlungsempfehlungen zur Reduzierung Ihrer Lebensmittelabfälle
  • Sie sparen Kosten in Ihrer Einrichtung.
  • Sie leisten einen wertvollen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit.

Hintergrund

In Deutschland werden rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Die Außer-Haus-Verpflegung und damit auch Kantinen, Mensen und Co. hat daran einen Anteil von etwa 18 %, das sind etwa 2 Mio. Tonnen (BMLEH, 2024). Dabei ist hier das Potenzial zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen groß. Oft reichen bereits kleine Maßnahmen aus, um Lebensmittelabfälle schnell und effektiv zu reduzieren. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern zahlt sich auch finanziell aus. Denn die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die mit vermeidbaren Lebensmittelabfällen einhergehen, sind groß.

Bei den landesweiten Messwochen von Lebensmittelabfällen soll der große Hebel der Gemeinschaftsverpflegung genutzt werden, um auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen aufzuzeigen.

Die landesweiten Messwochen werden organisiert und koordiniert durch das LErn BW, im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).  Mehr zum Thema „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ am MLR erfahren Sie unter Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land

Rückblick:

Lisa Erdmann

Vermeidung von Lebensmittelverschwendung